Ich kann meine Ideen auf diese Weise nicht heranzwingen, aber ich begebe mich damit in Situationen, in denen diese üblicherweise kommen, meist als Filmszenen. Ich schreibe mit Bleistift auf Papier und radiere dann viel. Das „Heranzaubern“ völlig neuer Ideen funktioniert bei mir nicht am Bildschirm.
Wenn der Textfluss stockt, steige ich aus dem Auto und laufe meine „Försterrunde“. Wenn ich zuhause arbeite, kommt es nicht selten vor, dass ich vorher „nur noch kurz“ die Gardinenhalterung repariere und wenn ich dann am Text sitze, klopft mir eines meiner Kinder auf die Schulter: Wieder „nur kurz“ mal beim Lego helfen, eine Schleifmaschine bauen… Auch deshalb so oft: Wald und Feld und Auto.
Ich freue mich wirklich über jede Leserin, jeden Leser, es ist doch wunderbar, wenn sich jemand in jene Welten begibt, die ich mir ausgedacht habe. Das ist für mich etwas ganz Besonderes, denn Schreiben ist für mich nur die eine Seite vom Dialog.
„Wodka mit Grasgeschmack“,
der Roman
Mein Anspruch an das Schreiben ist es, Inhalte zu behandeln, die mit mir selbst zu tun haben, meinem eigenen Erleben und Fühlen. Der „Wodka…“ ist so ein Roman, authentisch beispielhaft für die vielen Geschichten von Menschen und Zeugnis eines für uns auch heute noch bedeutsamen Teils unserer Geschichte.
Ein VW-Beetle, die Autobahn Richtung Osten, eine Reise zu viert, eine Familie. Eindringlich, bildlich und voller Leben erzählt Markus Mittmann eine Geschichte von heute, legt dabei die unausweichliche Macht der Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft in einen Topf und rührt kräftig um. In mitreißenden Gegensätzen, gewürzt mit entlarvendem Humor, führt die Reise nach Polen, eine Geschichte, die bewegt, weil sie so tief mit uns selbst zu tun hat.
Erstmals seit ihrer Vertreibung wagen sich die Eltern in die Dörfer ihrer Kindheit, die Söhne dagegen in eine geheimnisvolle Welt, ein Gespinst aus Erzählungen und Vorstellungen. Die Spurensuche an Orten und in verdrängten Erlebnissen beginnt. Ob in der Enge des Autos oder bei Schweinebauch und Kraut, immer erkennbarer wird das Erinnern zum Verstehen und die Fahrt zu einer Suche nach Grenzlinien, die nur auf dieser Entdeckungsreise überschritten werden können, jetzt und nur noch ein einziges Mal. Oder nie!
„Wodka mit Grasgeschmack“
Das Hörbuch
Und der ganze „Wodka mit Grasgeschmack“ jetzt auch als Hörbuch, gelesen vom Autor persönlich. Dazu die eigens für den Roman komponierte Musik des Ausnahmemusikers Matthias Köninger, der zugleich als Interpret an bestimmten Stellen die Atmosphäre des Textes einfühlsam und treffend in Klänge verwandelt, dabei das Hauptthema variierend in den verschiedensten Instrumenten aufscheinen lässt.
Das Hörbuch ist bei allen relevanten digitalen Stores und Streaming-Anbietern für Hörbücher erhältlich. Zu den wichtigsten zählen: Audible, Spotify, Deezer, Bookbeat, Rhapsody, Thalia, Tolino, Apple Books, Google Audiobooks – und viele weitere.
Buch und Thema sind gerade jetzt wieder so aktuell - weiterhin ein Plädoyer für Frieden und Verständigung!
Und was hat das alles mit uns selbst zu tun? Sehr viel, denn anhand dieser Geschichte einer Reise in das heutige Polen wird gezeigt, wie sehr die Fluchten und Vertreibungen des 2. Weltkriegs heimlich aber wirkungsvoll die nächsten Generationen, also unser aller Leben immer noch prägen, Lebensläufe bestimmen und wie wir als Nachgeborene die "Schmerzköfferchen" unserer Eltern und Großeltern bis heute brav weitertragen. Aber: Es geht hier nicht um die Vergangenheit, sondern durch diesen Roman soll das Erinnern zum Verstehen werden, so dass den Leserinnen und Lesern erleichternde ganz persönliche Erkenntnisse möglich werden. Und dies nicht wie in einem wissenschaftlichen Buch, sondern bildlich wie in einem Film, auch ein Road-Movie mit Tiefgang und Humor...
Künstlerisches Arbeiten ist für mich nicht auf einen Bereich beschränkt. Seit meinem Studium der Bildenden Kunst entstehen Arbeiten als Bilder auf Leinwand oder plastische Werke mit Stahl, Stein, Holz oder Kunstaktionen, auf jeden Fall immer sehr unterschiedlich...
oben:
Fiesole bei Florenz, Kunstaktion „Vom Umgang mit Bauklötzen“
von links nach rechts:
„ohne Titel“, Bodenskulptur aus lose gefügtem Stahl
„Schokolade, Schokolade, Schokolade“, Acrylfarbe auf Leinwand, Ausschnitt
Paris, Grand Palais, Holzskulptur aus der Staalichen Sammlung Moderner Kunst, Frankreich
Wenn ich schreibe haben meine Texte unmittelbaren Realitätsbezug, ich beobachte genau, führe Gespräche u.v.a. und verfasse daraus Textfragmente. Gleichzeitig findet eine ausführliche auch wissenschaftliche Recherche statt. Vor dem freien literarischen Schreiben entstand so auch eine umfangreiche Darstellung zum „Bauen im Nationalsozialismus“ (CW Niemeyer Verlag). Dies war auch das Thema meiner Dissertation an der Leibniz Universität Hannover.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.